Notfälle
Vorgehen bei Notfällen | wichtige Nummern
Vorgehen bei Notfällen
In sehr dringenden Notfällen (Bewusstlosigkeit, Krampf, Luftnot, starker Blutung, schwerer Unfall) sollten Sie stets sofort den Rettungsdienst unter der Nummer 144 zuziehen!
Bei weniger dringenden Notfällen gehen Sie wie folgt vor:
- Melden Sie sich bitte stets zuerst bei uns in der Chinderpaxis minimed unter: 052 551 15 15 (08.15-11.30/13.30-16.00Uhr).
- Falls Sie uns nicht erreichen können Sie den diensthabenden Kinderarzt der Region Winterthur unter folgender Nummer erreichen: 0842 843 843 (08-22Uhr)
- Alternativ oder zwischen 22-08 Uhr lassen Sie sich beim kantonalen Ärztefon beraten: 0800 33 66 55
- auch das Kantonsspital Winterthur bietet eine telefonische Beratung: 058 387 78 85 (Kostenpflichtig, Abrechnung über die Krankenkasse)
weitere Notfallnummern
- Tox- Zentrum | Beratung wenn Ihr Kind versehentlich etwas giftiges schluckt: 145
- Rega: 1414
- Polizei: 117
- diensthabender Zahnarzt der Region Winterthur: 052 202 65 65
- Dargebotene Hand | anonyme Beratung in Notsituationen: 143
- Frauen Nottelefon: 052 213 61 61
spezifische Tipps zu Notfallsituationen
- Verbrennungen und Verbrühungen
- Kühlen Sie die betroffene Stelle unter lauwarmem oder kühlem (nicht kaltem) Wasser. Geben Sie dem Kind ein Schmerzmittel (Dafalgan/Ben-u-ron/Algifor/Mefenacid). Kühlen Sie nur die betroffene Stelle und stellen Sie Ihr Kind nicht unter die Dusche. Keine Kühlpacks.
- Lassen Sie Blasen intakt. Sollte die betroffene Verbrennungsfläche grösser als eine Handfläche des Kindes sein, sollten Sie uns kontaktieren.
- Atemnot
- bleibt etwas im Hals/Atemweg stecken und ihr Kind hustet, dann lassen Sie es husten. Wenn das Husten nach einer Minute nicht aufhört, sollte man Hilfe holen. Holen Sie dann lieber die Ambulanz und fahren Sie nicht selber.
- Kann das Kind nicht mehr husten und atmen und droht zu ersticken, müssen Sie handeln. Säuglinge bäuchlings übers Knie legen und kräftig auf den Rücken zwischen die Schulterblätter mit der flachen Hand klopfen. Bei Kindern älter als 1 Jahr können Sie das Heimlich-Manöver anwenden: Kind von hinten umarmen und die Fäuste ruckartig in die Magengegend drücken. Bei Erfolg kann Ihr Kind den Fremdkörper nun aushusten. Versuchen Sie nicht den Fremdkörper mit dem Finger aus dem Mund zu holen, ausser Sie sehen ihn.
- Bisswunden
- Sobald eine Bisswunde (egal ob von Mensch oder Tier) die Haut beschädigt hat und diese blutet, sollten Sie die Bisswunde 10-15 Minuten unter fliessendes Wasser halten. Danach noch ein Desinfektionsmittel darüberleeren. Die Wunde sollte dann mehrere Tage gut beobachtet werden. Bei Rötung/Schwellung/Schmerz/Sekret kontaktieren Sie uns. Bei Bisswunden am Kopf oder an den Händen kontaktieren Sie uns sofort, ggf. senden Sie uns ein Foto per Mail.
- Schnittwunden
- bei aktiver Blutung drücken Sie mit einem sauberen Lappen/Verband auf die Wunde. Sollte die Blutung innert 10-15 Minuten nicht aufhören kontaktieren Sie uns. Verschmutzte Wunden unter kühlem Wasser ausspülen. Flüssiges, nicht brennendes Desinfektionsmittel (Octenisept/Merfen etc.) über die Wunde leeren. Wunde mit einem Pflaster oder Verband bedecken. Salbe höchstens an den Rand, nicht in die Wunde rein. In den Tagen danach auf Wundinfektzeichen achten (Rötung, Schmerzen, Sekretion). In dem Fall Vorstellung beim Kinderarzt.
- Wunden die nicht aufhören zu bluten oder bei denen die Wundränder weit auseinanderstehen (sogenannt «klaffend») oder die tiefer als 2-3mm sind, sollten dem Kinderarzt gezeigt werden.
- Für die Wundheilung ohne störende Narbenbildung ist der Schutz vor UV-Strahlung wichtig. Konsequenter, täglicher Sonnenschutz mit Sonnencrème für 6 Monate kann helfen.
- Bewusstlosigkeit/Ohnmacht
- prüfen Sie ob Ihr Kind noch atmet (Atemluft am Mund hör- und spürbar, Brustkorb hebt und senkt sich). Falls ja, bringen Sie das Kind in eine Seitenlage. Bei fehlender Atmung sofort Ambulanz rufen und über die Nase beatmen (ca. alle 3-4 Sekunden langsam reinblasen bis sich der Burstkorb leicht hebt).
- meist hört die Bewusstlosigkeit nach 30-60 Sekunden spontan auf. Wenn nicht, Ambulanz rufen.
- typische Situationen wo Bewusstlosigkeit auftritt, meist harmlos ist und meist rasch auch wieder aufhört:
- Säuglinge und kleine Kinder beim Weinen/Trotzen. Diese Weinen/Schreien so stark, dass sie blau/weiss werden und dann ohnmächtig werden. Dies ist ein sogenannter Affektkrampf.
- Jugendliche, denen es nach dem Aufstehen schwarz vor den Augen wird und dann ohnmächtig werden. Dies ist eine sogenannte Synkope.
- Nasenbluten
- Nasenflügel mit einem Tuch für 5-10Minuten zusammendrücken.
- kleine Kinder Kopf nach vorne, damit das Blut nicht geschluckt wird.
- ältere Kinder, die das Blut ausspucken können, Kopf nach hinten.
- Nacken oder Stirn kühlen.
- Bei Bluten länger als 15-30 Minuten zum Arzt.
- Vergiftung / Verschlucken von Substanzen
- rasch Tox-Zentrum unter Tel. 145 kontaktieren und sich informieren
- bis dahin nichts trinken. Kind nicht zum erbrechen bringen
- Zahnunfälle
- Vorgehen bei Zahnunfällen (Uni Zürich)
- wenn ein Zahn abbricht oder ausreisst, bewahren Sie das Stück/Zahn mit etwas Speichel/Wasser befeuchtet in einer Klarsichtfolie auf.
- auch bei kleinen Zahnunfällen sollte der Zahnarzt innert Wochenfrist kontaktiert werden. Hier geht es auch um versicherungstechnische Fragen bei Spätschäden.
